Freitag, Juli 21, 2023

Comicrezension ~ Jene Tage, die verschwinden von Thimoté Le Boucher

Huhu liebe/r THOE Reader/in ♥,
heute beschäftigen wir uns mit einem Thema, was eigentlich sehr komplex ist. Aber erst mal stelle ich dir eine Frage? Wie würdest du dein Leben leben, wenn du wüsstest, dass du nach und nach dein Körper nicht mehr Unterkontrolle hättest, sondern jemand anderes? Schwer oder? Ich finde, es schwer zu beantworten. Gerade, wie ich schon oben sagte, dass es komplexes Thema ist. Aber ich denke, ich würde ganz viel Zeit mit meiner Familie und auch Freunde verbringen. Ich vermute, viele von euch werden so eine ähnliche Antwort geben, oder hast du eine andere?

An dieser Stelle danke ich Lovelybooks und dem Cross Cult Verlag für das Rezensionsexemplar (GB/HC) #Rezensionsexemplar

P.S. Ich versuche immer Spoiler frei zu rezensieren

Titel: Jene Tage, die verschwinden
Autor:
Thimoté Le Boucher
Verlag: Cross Cult
ISBN:
9783986660277
Format: Gebundenes Buch
Seitenanzahl: 192 Seiten

Preis: 35,00 € (GB)
Sprache: Deutsch

Erscheinungsdatum: 17.04.2023

Klappentext:
Eine Verfolgungsjagd gegen das Vergessen

Was würdet ihr tun, wenn ihr plötzlich feststellen würdet, dass ihr nur noch an jedem zweiten Tag lebt? So ergeht es Lubin Maréchal, einem jungen Mann in seinen Zwanzigern, der jeden Morgen aufwacht, ohne sich daran zu erinnern, dass zuvor ein ganzer Tag vergangen ist. Er findet heraus, dass während dieser Abwesenheiten eine andere Persönlichkeit von seinem Körper Besitz zu ergreifen scheint – ein anderes Ich mit einem ganz anderen Charakter, das ein Leben führt, welches nichts mit seinem eigenen zu tun hat. Um diese Koexistenz körperlich und zeitlich zu organisieren, setzt sich Lubin in den Kopf, mit diesem „Anderen“ über eine Kamera zu kommunizieren. Doch nach und nach gewinnt dieses Alter Ego die Oberhand und nimmt Lubins Körper immer länger in Besitz, während dieser sich allmählich komplett in der Zeit verliert ... Wer weiß, wie viele Tage er noch zu leben hat, bevor er völlig verschwindet?

Nebst der Präsentation einer absolut atemberaubenden Fantasy-Story wirft Timothé Le Bouchers JENE TAGE, DIE VERSCHWINDEN sehr bedeutsame Fragen zur Identität, zur Dualität des Seins und zum Verhältnis zwischen Körper und Geist auf. Die ganze Zeit über müssen wir uns fragen, ob Lubin wirklich verschwindet – oder vielleicht doch eher an Schizophrenie leidet? Was wäre, wenn die eine Persönlichkeit der anderen auf den Fersen ist, weil ganz einfach der erwachsene Mann nach und nach das Kind in sich vertreibt?
(Quelle: https://www.lovelybooks.de/autor/Christiane-Sixtus/Jene-Tage-die-verschwinden-4959962598-w/)

Meine Meinung:
Als ich den Titel des Comic gelesen habe, wurde eine große Neugier in mir geweckt.
Der Klappentext verrät schon einiges aber man kennt ja Klappentexte, ob es wirklich so geschieht, weiß man nie.

Der Protagonist Lubin Maréchal hat direkt einen Platz in meinem Herzen gefunden. Von Anfang an konnte ich eine gute Bindung zu Ihm aufbauen. Er war sympathisch, brennt für seine Leidenschaft und hat eine besondere Verbindung zu seinen Freunden und Familie.
Als Leser und Leserin bekommt man die Veränderung von Lupins Leben direkt mit. Genau wie der Protagonist, überlegt man als Leser/in, was sich gerade hier abspielt?
Die Angst die Kontrolle zu verlieren und die wichtigsten Menschen zu vergessen, konnte ich sehr gut nachvollziehen und habe mit dem Protagonist bis zum Schluss mit gefiebert.

Die Nebencharaktere, wobei kann man Sie Nebencharaktere nennen, wenn sie eine wichtige Rolle in Lupins Leben spielen? Auf jeden Fall baut man selbst eine besondere Bindung zu diesen Charakteren auf und hofft, dass sie Lupin unterstützen sowie auch irgendwie helfen können.

Was Lupins anderes Ich  macht, erfahren wir meistens indirekt aber irgendwie fand ich das sehr interessant, dass wir Leser/in hauptsächlich den
Protagonist begleitet haben.

Besonders gelungen ist die Interpretationsfreiheit, die sich bis zum Schluss ausweiten lässt.

Fazit:
Der Comic „ Jene Tage, die verschwinden“ von
Thimoté Le Boucher ist wirklich grandios. Der Zeichenstil ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig gewesen. Doch die Thematik wie die Kontrolle und der Verlust vom Leben, der Familie und selbst von Freunden, hat mich bis zum Schluss begeistert. Den Comic kann man auf verschiedenen Ebenen interpretieren Es kann eine Krankheit gewesen sein oder ein Weckruf an den Erwachsen in sich. Jeder von uns kann das selbst Entscheiden aber eins kann ich sagen. Die Story bekommt eine klare Empfehlung von mir.
5 Sterne  von 5 Sterne!

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